Beschwerden bei Miktion
Durch eine vergrößerte Prostata oder Blasenhalsenge kann es zu Problemem beim Wasserlassen kommen, diese werden in 2 Kategorien unterschieden.
Obstruktive Blasenentleerungsstörung: Harnstrahlabschwächung, Startverzögerung und Verlängerung der Miktionszeit, Nachträufeln, Restharngefühl, Harnverhalt
Irritative Miktionsbeschwerden: häufige Blasenentleerung, vermehrtes nächtliches Wasserlassen, schmerzhafte Miktion, häufiger Harndrang/ Dranginkontinenz
Durch eine ausführliche Anamnese des Trinkverhaltens und des Wasserlassens sowie von Ultraschalluntersuchungen z.b. des Restharns lassen sich die meisten Beschwerden rasch einklassifizieren und behandeln.
Kinder: nächtliches Einässen (Enuresis nocturna)
Kinder, die nachts Urin verlieren und noch nie trocken waren, sollten ab dem Alter vpn 5 Jahren genauer urologisch untersucht werden. Hierzu gehört ein Protokoll der Trinkgewohnheiten und der Urinmengen sowie die Optimierung des Stuhlgangs. Zusätzlich erfolgen Ultraschallkontrollen der Harnblase etc.
Häufig gibt es eine familiäre Häufung von "Bettnässern" oder ein Ekel vor Schultoiletten die die Toilettengewohnheiten der Kinder beeinflussen. Das wird in einer ausführlichen Anamnese besprochen. Die Heilungsrate vom nächtlichen Einnässen beträgt 7-10% pro Lebensjahr ohne weitere Therapie. Gelegentlich sind jedoch Therapie im Sinne von Medikamenten und "Weckapparaten" sinnvoll- das erfolgt in jeweils Absprache mit Ihnen.
Auch Kinder, die nach einer längeren Trockenheitsphase erneut wieder nachts einnässen untersuchen wir genau, denn auch hier liegt bei den Kindern ein beträchtlicher Leidensdruck vor.
Inkontinenz (=ungewollter Urinverlust)
Ungewollter Urinverlust kann den Alltag sehr unangenehm beeinträchtigen und bis zur sozialen Isolation führen. Hier sind häufiger Frauen betroffen. Eine Therapie der Inkontinenz ist möglich und muss nicht als "Frauenleiden" hingenommen werden.
Wir unterscheiden zwischen der Belastungsinkontinenz: Urinverlust bei Belastung des Beckenbodens im Rahmen von Husten/Niesen oder heben von schweren Gegenständen. Dies betrifft häufig Frauen nach Entbindung.
Ausserdem gibt es auch eine Dranginkontinenz: hier tritt ein frühzeitiger und manchmal nicht mehr unterdrückbarer Harndrang mit Urinverlust auf.
Beide Formen der Inkontinenz werden unterschiedlich behandelt und benötigen etwas Geduld, bis ein Therapieeffekt einsetzt. Bei unklaren Befunden ist eine Urodynamikuntersuchung (Blasendruckmessung mittels Katheter) notwendig. Falls unter konservativen Methoden (z.B. Beckenbodendymnastik, Blasentraining oder medikamentöser Therapie) keine Besserung eintritt, erfolgt eine Überweisung für eine invasivere Therapie z.B. für eine Bandeinlage oder Botoxtherapie in die Harnblase.
Wenn auch nicht immer der Urinverlust komplett erfolgreich zu behandeln ist, so ist zumindet eine deutliche Besserung möglich.